Obwohl in den letzten vier Jahren viel über die Finanzkrise in Griechenland geschrieben worden ist, bleibt es immernoch schwierig nachzuvollziehen, was heute im Alltag der Menschen - im Rahmen der sich rasch verändernden sozialen Gegebenheiten - genau passiert.
Die Ausstellung “No country for young men” (Kein Land für junge Menschen), die am 27. März im Bozar in Brüssel eröffnet wurde, bringt 32 führende zeitgenössische griechische Künstler zusammen und zielt darauf ab, die Stereotypen der medialen Darstellungen der Krise in Frage zu stellen. Der international renommierten Kuratorin der Ausstellung, Katerina Gregos zufolge “erforscht die Exposition die derzeitige Lage in Griechenland, indem sie die Komplexität der Krise hervorhebt und aufzeigt, welche Auswirkungen sie auf die Menschen, den sozialen Zusammenhalt, die Institutionen, die Landschaft, die Umwelt, sowie die künstlerische Schöpfung hat”. Die Veranstaltung ist Teil des “Focus on Greece”-Programms, das vom Kulturzentrum BOZAR-Palais des Beaux-Arts im Rahmen der griechischen Ratspräsidentschaft veranstaltet wurde.
Die Werke der Künstler “bieten einen umfassenden, emotionalen, einsichtigen und kritischen Blick auf das, was zu diesem Zeitpunkt im Land passiert” sagte Gregos und fügte hinzu, dass die Ausstellung “auch über die Schwermut hinausblickt und phantasievollere, poetische, humorvolle oder allegorische Antworten zur gegenwärtigen Situation zu geben versucht”.
Der Titel der Ausstellung weist auf die für junge Leute ungünstige Situation hin, die heutzutage in Griechenland herrscht. Gleichzeitig aber deutet er die Möglichkeiten zur Neuerfindung und Neuentwicklung der griechischen Identität an, die sich aus der Krise ergeben. “No country for young men” ist die erste Ausstellung dieser Art seit Ausbruch der Finanzkrise und die größte Präsentation zeitgenössischer griechischer Kunst außerhalb Griechenlands im letzten Jahrzehnt.
Durch die Vorstellung der jüngsten Arbeiten von etablierten und aufstrebenden Künstlern und Kollektiven soll die Ausstellung ein lebendiges, kaleidoskopisches, visuelles Flickwerk darstellen und dem europäischen Publikum in Brüssel die Gelegenheit geben, nicht nur die unbekannten Facetten der griechischen – und der europäischen – Krise, sondern auch den unbekannten Reichtum der Kreativität, die in den letzten Jahren in Griechenland als Reaktion zur Krise entstanden ist, zu zeigen.
Informationen zur Ausstellung
"No Country for Young Men": Contemporary Greek Art in Times of Crisis (“Kein Land für junge Menschen”: Zeitgenössische Kunst in Zeiten der Krise)
27. März bis 3. August 2014
Rue Ravenstein 23, Brüssel
Teilnehmende Künstler:
Loukia Alavanou / Manolis Anastasakos und Alexandros Vasmoulakis / Bill Balaskas / Depression Era / Eirene Efstathiou / Stelios Faitakis / Marina Gioti / Alexandros Georgiou / Philippe Grammaticopoulos / Guerrilla Optimists / Michalis G. Kallimopoulos / Dionisis Kavallieratos / Panos Kokkinias / Alkis Konstantinidis / Zissis Kotionis / Marinos Koutsomichalis, Afroditi Psarra und Maria Varela / Nicolas Kozakis und Raoul Vaneigem / Nikos Navridis / Angelos Papadimitriou / Maria Papadimitriou / Antonis Pittas / Poka-Yio / Stefania Strouza / Lina Theodorou / Panos Tsagaris / Kostas Tsolis / Dimitris Tsoumplekas / Chrisa Valsamaki / Kostis Velonis / Eirini Vourloumis / Zafos Xagoraris / Yorgos Zois
Kuratorin: Katerina Gregos